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Peter Lohr im Interview mit Energate

Vor wenigen Tagen hat der Fachinformationsdienst Energate mit GEOVOL-Geschäftsführer Peter Lohr über die Entwicklung der geothermischen Wärmeversorgung in Unterföhring gesprochen.

Im Gespräch mit Energate-Redakteurin Mareike Teuffer erläuterte Lohr unter anderem, warum bereits 2014 eine neue Dublette gebraucht wurde: "Mit der Wärme aus der ersten Förder-Bohrung waren wir schneller ausgelastet als gedacht - schließlich hatten wir mit einer Erstanschluss-Quote von etwa 30 Prozent gerechnet", so Peter Lohr. Tatsächlich lag diese aber zwischen 70 und 80 Prozent. "Im Neubau stellt sich mittlerweile die Frage eigentlich gar nicht mehr, ob Fernwärme oder nicht - da erreichen wir eine Anschlussquote von 100 Prozent", berichtet Lohr zufrieden. Es seien damals verschiedene Optionen geprüft worden, um die Wärmeleistung zu steigern: neben einer weiteren geothermischen Bohrung standen auch Biomasse, BHKW und Großwärmepumpen zur Debatte. "Es hat sich aber schnell herausgestellt, dass eine zweite Dublette mit einer separaten Heizzentrale die wirtschaftlichste Variante ist."

Auf die Frage, warum in Unterföhring die Anschlussquoten so hoch seien,verweist Peter Lohr auf die Vorbildfunktion der Gemeinde. Sie sei von Anfang an mit gutem Beispiel vorangegangen und habe so gut wie alle kommunalen Gebäude an das neue Fernwärmenetz anschließen lassen. "Zum anderen haben wir von Anfang an Wert darauf gelegt, die Bevölkerung bei dem Geothermie-Projekt mitzunehmen und zu informieren, zum Beispiel über Bürgerfeste."

Was denn nun noch in den kommenden Jahren geplant sei, wollte die Redakteurin zuletzt wissen. "In wenigen Jahren wird das Leitungsnetz seine volle Länge ereicht haben, danach werden wir nur noch verdichten", so Lohr. Eine Lieferung über die Stadtgrenze hinaus sei jedenfalls nicht vorgesehen. Um die geothermische Wärme auch im Sommer besser nutzen zu können soll das Geschäftsfeld allerdings künftig in Richtung Kältelieferung ausgeweitet werden. Eine Fernwärmeversorger, der Kälte liefert? "Aktuell werden 14 bis 15 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland zur Erzeugung von Kälte verwendet. Ich gehe deshalb davon aus, dass das Thema Kühlung, insbesondere von Büroräumen, immer wichtiger werden wird", ist Lohr überzeugt

Das Interview in voller Länge finden Sie hier.