GEOVOL hat im vergangenen Jahr knapp 73 Millionen Kilowattstunden Wärme an seine Kunden geliefert. Das sind rund sechs Prozent mehr als 2022. Der Kundenstamm wuchs in dieser Zeit insbesondere bei den Wohnanlagen. Unter anderem wurden 2023 zwei Studentenwohnheime in der Apianstraße angeschlossen. Insgesamt bezogen zum Ende des Jahres 2023 142 Wohnanlagen, 459 Privatkunden, 73 Gewerbebetriebe und 30 kommunale Gebäude ihre Wärme bei GEOVOL. Die Anschlussleistung lag bei rund 71 Megawatt. Vor fünf Jahren (2019) lag sie noch bei rund 43 Megawatt.
Im vergangenen Jahr hat sich GEOVOL neben dem Anschluss weiterer Kunden vor allem auch auf die Ertüchtigung des nördlichen Wärmenetzes konzentriert. Hierzu wurden neue Abzweigungen entlang der Hauptleitung geschaffen, die Netzverbindung von der Blumenstraße über die Ahornstraße in die Münchner Straße vorbereitet sowie fehlerhafte Absperr-Schieber ausgetauscht. „Solche Ertüchtigungen sind nötig, damit Unterföhring auch weiterhin über ein modernes, voll funktionsfähiges Fernwärmenetz verfügt“, betont GEOVOL-Geschäftsführer Peter Lohr.
Zur Versorgungssicherheit trägt auch der im vergangenen Jahr begonnene Bau eines Stützheizwerks bei. Das Heizwerk dient mit einer Leistung von 45 Megawatt als zusätzlicher Backup, um auch bei einer weiter steigenden Anzahl von Fernwärmekunden für einen Ausfall der geothermischen Wärmeversorgung oder extrem kalte Winter gewappnet zu sein. Es kann sowohl mit Gas als auch mit Öl betrieben werden, sodass es zum Beispiel auch bei einer Gasmangellage einsatzfähig wäre. „Wie auch die Heizkessel in unserer Energiezentrale wird dieses Heizwerk nur in Ausnahmefällen laufen. Auch künftig wird deshalb der erneuerbare Anteil unserer geothermischen Fernwärmeversorgung bei über 90 % liegen“, erläutert Lohr.
Die allgemeinen Preissteigerungen im vergangenen Jahr hatten auch Einfluss auf die GEOVOL-Wärmepreise: Für ein Beispielhaus mit einem Jahresverbrauch von 20 MWh stiegen die Kosten zum 1. Oktober 2023 um rund neun Prozent. Die Gesamtwärmekosten dieses Beispielkunden betragen damit jetzt knapp 2.500 Euro pro Jahr. Dass der Anstieg im Vergleich zu anderen Anbietern sehr moderat ausfiel, resultierte aus einer durch GEOVOL initiierten Veränderung der Preisanpassungsregelung aufgrund geänderter Betriebsweise zugunsten der Kunden. Trotz dieser Preiserhöhung ist die geothermische Wärme in Unterföhring auf lange Sicht gesehen außerordentlich preisstabil: Seit dem Beginn der Versorgung haben sich die Wärmepreise auch unter Berücksichtigung der letztjährigen Erhöhung im Durchschnitt nur um 2,6 % pro Jahr erhöht.