Der damalige Erste Bürgermeister in Unterföhring, Franz Schwarz, musste ganze Arbeit leisten, um Geschichte zu schreiben: Mit einem kräftigen Ruck am Handrad setzte er zusammen mit GEOVOL-Geschäftsführer Peter Lohr und dem technischen Leiter Ulrich Huber am 3. Dezember 2009 die geothermische Wärmeversorgung in Gang. Viele Kunden hatten auf diesen Moment gewartet, denn 1.200 Haushalte und zahlreiche Unternehmen waren zum Start der Versorgung bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen. „In Unterföhring war man sich der Fündigkeit damals so sicher, dass wir mit der Kundenakquise und dem Bau des Fernwärmenetzes begonnen haben noch bevor sich der Bohrmeißel drehte“, erinnert sich der Altbürgermeister Franz Schwarz.
Von der Entscheidung, die Erdwärme zu nutzen bis zum Beginn der Wärmeversorgung war nicht viel Zeit vergangen: 2006 hatte man mit seismischen Untersuchungen das Thermalwasservorkommen erkundet, 2007 wurde die gemeindeeigene Tochter GEOVOL gegründet und bereits Ende 2008 ging erstmals der Bohrmeißel nieder. Die Ergebnisse der beiden Bohrungen übertrafen die Erwartungen: Aus beiden Bohrlöchern sprudelte 85 Liter Thermalwasser pro Sekunde mit einer Temperatur von 86 bzw. 87 Grad Celsius.
Wie sich zehn Jahre später zeigt, ist das Wagnis zur Erfolgsstory geworden. Bei Neubauten gibt es eine Anschlussquote von nahezu 100 Prozent, im Bestand werden bis zu 80 Prozent erreicht. Inzwischen sind über 2800 Haushalte, knapp 50 Unternehmen und so gut wie alle kommunalen Gebäude angeschlossen.