Die Abgasverluste sind der Anteil des → Heizwertes, der über die Energie des heißen Abgases über den Kamin entweicht. Die gesamten Verluste eines → Kessels bestehen aus den Abgasverlusten, den Abstrahlungsverlusten und den Bereitschaftsverlusten.
Im Anschluss- und Wärmeliefervertrag werden alle zwischen Wärmelieferant und Kunden wichtigen Angelegenheiten geregelt, von den Anschlussbedingungen und -kosten über die gegenseitigen Verpflichtungen bis hin zu den Bestimmungen über die laufende Wärmelieferung einschließlich der Kosten und der Preisanpassungen. Ein Muster des Wärmeliefervertrages kann hier eingesehen werden
Der Anschlussgrad ist der Anteil der → Wärmeabnehmer, die an die Fernwärmeversorgung angeschlossen sind. Der Anschlussgrad kann bezogen sein auf die Zahl der Wärmeabnehmer, auf die Anschlussleistung oder auf die abgenommene → Wärmemenge, er kann bezogen sein auf eine einzelne Straße, auf eine Siedlung, auf einen ganzen Ort bzw. auf das gesamte Geothermie-Projekt.
Der Arbeitspreis ist der Preis für die abgenommene → Wärmemenge, in der Regel angegeben in Euro/MWh oder in Cent/kWh, dabei gilt 1 Cent/kWh = 10 Euro/MWh.
In der „Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme“ (externer Link) werden die Vertragsbedingungen zwischen Fernwärmeversorgungsunternehmen und Kunden für den Anschluss an die Fernwärmeversorgung und für die Versorgung mit Fernwärme geregelt. Sie gelten ergänzend zu den individuellen vertraglichen Vereinbarungen.
Der Baukostenzuschuss (BKZ) dient zur teilweisen Abdeckung der Kosten für das Fernwärme-Verteilnetz. Es dürfen nach der → AVBFernwärmeV maximal 70 % dieser Kosten umgelegt werden. Im Geothermie-Projekt der GEOVOL liegt der als BKZ umgelegte Anteil deutlich niedriger.
Der Brenner ist an den → Kessel angebaut und beinhaltet alle Armaturen und Teile, die für die Verbrennung, das Zünden der Flamme und die Regelung notwendig sind. Brenner werden im Regelfall mit Öl (Heizöl) oder mit Gas (Erdgas) betrieben.
Brennwert ist die in einer bestimmten Menge Brennstoff enthaltene Energie, die bei der Verbrennung frei wird, einschließlich der Energie, die im Wasserdampf der Abgase enthalten ist. Der Brennwert spielt in der Praxis vor allem bei Erdgas eine Rolle, da nach diesem Wert von den Gasversorgern abgerechnet wird. Der Brennwert von Erdgas liegt um ca. 11 %, der von Heizöl um ca. 7 % höher als der jeweilige → Heizwert. Bei Erdgas muss zum Vergleich mit Heizöl und bei Ansatz von Wirkungsgrad oder → Jahresnutzungsgrad erst mit einem Faktor von 0,9 (= 100%:111%) in Heizwert umgerechnet werden. Der Brennwert von Erdgas der Stadtwerke München beträgt ca. 10,2 kWh/m³, der Heizwert demzufolge ca. 9,18 kWh/m³.
Kohlendioxid (CO2) ist eines der Gase, das den → Treibhauseffekt verursacht, durch den die Atmosphäre der Erde immer stärker aufgeheizt wird. Experten führen die immer häufiger auftretenden und immer stärker werdenden Naturkatastrophen auf den durch den Menschen verursachten Treibhauseffekt zurück. CO2 entsteht bei der Verbrennung von → fossilen Brennstoffen für die Raumheizung, die Stromerzeugung und im Verkehr. Nachwachsende Rohstoffe dagegen sind CO2-neutral, die Geothermie ist mit Ausnahme des erforderlichen Pumpenstroms völlig CO2-frei.
Die seit 24.07.2007 in Kraft befindliche Energieeinsparverordnung EnEV schreibt im Gegensatz zu den Vorgängerregelungen (Wärmeschutzverordnung 1995 und frühere) erstmals nicht nur vor, dass die Außenhülle von Gebäuden bestimmte Anforderungen erfüllen muss, sondern bezieht auch die Anlagentechnik der Beheizung mit ein. So muss für mit klimaschädlichen fossilen Energien oder mit Strom beheizte Gebäude größerer Aufwand für die Wärmedämmung betrieben werden als für solche mit erneuerbaren Energien. Die aktuelle Fassung der Energieeinsparverordnung finden Sie hier.
In der Energiezentrale, die auf dem Bohrgrundstück am Etzweg entsteht, findet die Übertragung der Wärme vom Thermalwasser auf das im → Fernwärmenetz in den Straßen Unterföhrings zirkulierende Heizungswasser statt. Dort sind auch die Netzpumpen sowie die Steuerung, Regelung und Überwachung der gesamten Anlagentechnik, der Geothermie-Förderpumpe und des → Nahwärmenetzes mit den → Wärmeübergabestationen bei den → Wärmeabnehmern untergebracht.
Fernwärme ist die leitungsgebundene Versorgung mit Wärmeenergie. Manchmal wird die Fernwärme auch mit → Nahwärme bezeichnet, hier besteht technisch kein Unterschied. Es gibt auch keine definierte Abgrenzung in der Entfernung zwischen Nah- und Fernwärme.
Das Fernwärmenetz besteht aus in aller Regel in der Erde verlegten Leitungen, über die die Wärme von der Heizzentrale zu den einzelnen Verbrauchern geleitet wird. Das Fernwärmenetz besteht stets aus → Vorlauf und → Rücklauf, die parallel in einem Rohrgraben nebeneinander verlegt werden. Bei der GEOVOL kommen hier kunststoffummantelte, gedämmte Stahlrohre zum Einsatz.
Fossile Brennstoffe sind Brennstoffe, die sich nicht erneuern, d.h. Heizöl, Gas und Kohle. Im Gegensatz dazu regenerieren oder erneuern sich Energiequellen wie Sonne, Wasser, Wind, Biomasse und Geothermie immer wieder in relativ kurzen Zeiträumen, sie heißen deshalb auch erneuerbare oder → regenerative Energien.
Aus der geordneten Jahresdauerlinie lässt sich entnehmen, dass die höchste Spitzenleistung nur für relativ kurze Zeit, d.h. nur wenige Stunden im Jahr benötigt wird. Dagegen muss über weite Strecken des Jahres nur eine geringere → Leistung vorgehalten werden. Wärmeerzeuger mit → regenerativen Energien sind im Regelfall mit hohen Investitionen verbunden, dafür sind die laufenden Energiekosten wesentlich günstiger als beispielsweise bei Heizöl oder Erdgas. Deshalb wird nicht die gesamte Leistung durch diese Energieträger zur Verfügung gestellt, sondern nur ein Teil der Maximalleistung, diese wird als Grundlast bezeichnet. Die Grundlast-Wärmeerzeuger können ihre Energie über längere Zeiträume pro Jahr nutzbringend abgeben, sodass auf diese Weise die höheren Investitionskosten ausgeglichen werden.
Der Grundpreis entsteht für die Bereitstellung der → Leistung für den Wärmebezug, für Wartungs- und Instandhaltungs- sowie Mess- und Abrechnungskosten, etc. und ist unabhängig von der abgenommenen Wärmemenge. Er bemisst sich ausschließlich nach der bestellten und im → Wärmeliefervertrag vereinbarten Wärmelieferleistung.
Der Hausanschluss ist der Teil des → Fernwärmenetzes, der von der Hauptleitung in der (im Regelfall) öffentlichen Straße bis zur → Wärmeübergabestation im Keller führt und auch diese umfasst. Er steht und verbleibt im Eigentum, in der Verantwortung und in der Wartungs- bzw. Instandhaltungsverpflichtung der GEOVOL. Die Wartung und die Instandhaltung der Hausanschlussleitungen bis zur Wärmeübergabestation und einschließlich dieser sind im → Grundpreis enthalten und fallen dem Kunden auch bei erhöhtem Aufwand nicht zur Last, was einen deutlichen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber anderen Beheizungsarten darstellt.
Die Hausanschlusskosten (HAK) dienen zur ganzen oder teilweisen Abdeckung der Kosten für den <a class="link" href="t3://page?uid=current#accordion_420">→ Hausanschluss</a>. Es dürfen nach der <a class="link" href="t3://page?uid=current#accordion_388">→ AVBFernwärmeV</a> maximal 100% dieser Kosten umgelegt werden. Bei der GEOVOL liegt der als HAK umgelegte Anteil deutlich geringer. In den pauschalisierten HAK sind 15 m Hausanschlussleitung von der Grundstücksgrenze bis zur <a class="link" href="t3://page?uid=current#accordion_470">→ Wärmeübergabestation</a> enthalten. Zusätzlich können Kosten für Mehrlängen und Erschwernisse, z.B. befestigte Flächen, entstehen.
Heizwert ist die in einer bestimmten Menge Brennstoff enthaltene Energie, die bei der Verbrennung fei wird, ohne die Energie, die im Wasserdampf der Abgase enthalten ist. Der Heizwert ist die 100%-Basis für → Verluste, Wirkungsgrade und → Jahresnutzungsgrade. Den Brennwert von Erdgas, nach dem abgerechnet wird, erhält man durch Multiplikation mit einem Faktor von 1,11. Der Heizwert von Erdgas der Stadtwerke München beträgt ca. 9,18 kWh/m³, der von Heizöl ca. 10 kWh/Ltr.
Heizöl Extra Leicht, das herkömmliche bei Ölheizungen verwendete Heizöl.
Zu den jährlichen Wärmekosten (Jahreskosten Wärme) gehören neben den Verbrauchskosten (Brennstoff und Strom) auch die → Kapitalkosten (Zins und Tilgung bzw. Abschreibung der Investition oder Ansparung für Reinvestition), die Betriebskosten (Wartung, Instandhaltung, Kaminkehrer, Bedienung, etc.) sowie sonstige Kosten (Verwaltung, Versicherung, Sonstiges). Diese zusätzlichen Kosten müssen bei dem Kostenvergleich zwischen herkömmlichen Beheizungsarten und der Geothermie, bei der die bezogene Wärme bereits als „Fertigprodukt“ eingekauft wird, stets berücksichtigt werden.
Der Jahresnutzungsgrad ist der Anteil des im Brennstoff enthaltenen Heizwertes, der nach der Umwandlung hinter dem Wärmeerzeuger (z. B. Öl- oder Gaskessel) als → Nutzenergie bzw. Nutzwärme zur Verfügung steht, und zwar im Durchschnitt bezogen auf ein ganzes Jahr. Die Differenz zwischen eingesetztem → Heizwert und der Nutzwärme sind die → Verluste, die sich aus den über den Kamin entweichenden → Abgasverlusten, den Abstrahlungsverlusten des Kessels und den Betriebsbereitschaftsverlusten zusammensetzen. Der Jahresnutzungsgrad ist erheblich kleiner als der → Wirkungsgrad.
Kapitalkosten sind die für eine Investition aufgewendeten jährlichen Zins- und Tilgungsbeträge bzw. Abschreibungen. Man kann stattdessen auch die Ansparraten für eine zukünftige Reinvestition einer gleichartigen Anlage ansetzen.
Der Kessel stellt zusammen mit dem → Brenner eine Einheit dar, die den Brennstoff Heizöl oder Erdgas in heißes Wasser und damit Wärme umsetzt. Im Kessel wird die Wärmeenergie aus der vom Brenner bereitgestellten Flamme über Wärmetauscher-Rohre auf das Heizungswasser übertragen.
Kilowatt, eine Maßeinheit für die → Leistung 1 kW = 1.000 W, 1.000 kW = 1 MW
Kilowattstunde, eine Maßeinheit für die → Energie 1.000 kWh = 1 MWh, 1 kWh = 3,6 kJ = 3.600 J (Joule)
Leistung ist ein Maß für die pro Zeiteinheit übertragene, bereitgestellte oder aufgenommene → Energie. Wird z. B. in einem Ölkessel 1 Liter Heizöl (10 kWh) in der Zeit von 12 Minuten (0,2 h) verbrannt, so wird dem Kessel in diesem Zeitraum eine Leistung von 10 kWh / 0,2 h = 50 kW zugeführt.
Megawatt, eine Maßeinheit für die → Leistung 1 MW = 1.000 kW
Megawattstunde, eine Maßeinheit für die → Energie 1 MWh = 1.000 kWh, 1 MWh = 3.600 kJ (Kilojoule)
Nahwärme und → Fernwärme sind technisch und juristisch das Gleiche, bei kleineren Nahwärmeversorgungsgebieten spricht man von Nahwärme. Eine exakte Grenze ist nicht definiert, siehe → Fernwärme.
Nahwärmenetz und → Fernwärme sind technisch und juristisch das Gleiche, bei kleineren bzw. kürzeren Netzen spricht man von Nahwärmenetzen. Eine exakte Grenze ist nicht definiert, siehe → Fernwärme.
Durch die Übertragung der Wärme von der → Energiezentrale bis zu den → Wärmeabnehmern über ein Nah- oder → Fernwärmenetz entstehen durch die wegen der Dämmung zwar geringe, gleichwohl vorhandene Wärmeabstrahlung der Fernwärmerohre (Vor- und → Rücklauf) Wärmeverluste, sogenannte Netzverluste. Diese sind im Geothermie-Projekt der GEOVOL in Unterföhring im Endausbau bezüglich der → Leistung mit ca. 2 % und bezüglich der Energie mit ca. 9 % prognostiziert. Der dadurch entstehende Temperaturverlust ist im Winter vernachlässigbar, im Sommer beträgt er nur wenige Grad.
Die Nutzenergie, im vorliegenden Fall die Nutzwärme, ist die Wärme, die zur Beheizung des Hauses und der Warmwasserbereitung notwendig ist. Diese wird am Ausgang der Wärme-Übertragungsstation als „Fertigprodukt“ zur Verfügung gestellt. Bei der Fernwärmeversorgung bezahlt der Kunde lediglich die Nutzenergie, die Verluste entstehen vor der Wärmemessung.
Für Kunden, die (noch) keinen vollwertigen Anschluss haben und (noch) keine → Fernwärme beziehen wollen, bietet die GEOVOL die kostengünstige Möglichkeit, sich die Hausanschlussleitung bis ins Haus bzw. bis in den Heizungskeller verlegen zu lassen, ohne dass eine → Wärmeübergabestation installiert wird. Bei Bedarf kann innerhalb kurzer Zeit die Wärmeübergabestation installiert und die Wärmelieferung aufgenommen werden.
Die GEOVOL kann die Preise der Wärmelieferung nicht beliebig oder nach eigener Kalkulation verändern und den gestiegenen Kosten anpassen, sondern ist an eine im Preisblatt vertraglich vereinbarte Preisgleitklausel gebunden. Dies ist eine Formel, nach der an Hand von durch das Statistische Bundesamt veröffentlichten Zahlen jährlich zum 1. Oktober eine Preisanpassung erfolgt.
Primärenergie ist die in Ergas, Heizöl, Kohle, Uran oder anderen Brennstoffen enthaltene Energie, die erst durch entsprechende Umwandlung unter Verlusten in nutzbare Energie umgewandelt wird.
Das → Fernwärmenetz verbindet jeden → Wärmeabnehmer über zwei Rohrleitungen mit der Heizzentrale. Über den Vorlauf wird das heiße Wasser von der Heizzentrale in die einzelnen Gebäude gepumpt, in der → Wärmeübergabestation abgekühlt und die Wärme auf das gebäudeinterne Heiznetz übertragen. Anschließend wird das abgekühlte Heizungswasser über den Rücklauf des Fernwärmenetzes wieder zur Heizzentrale zurückgeleitet.
Bei einer Fernwärmeversorgung ist die → Versorgungssicherheit oberstes Gebot. Um zu verhindern, dass angeschlossene → Wärmeabnehmer nicht mit der notwendigen Wärme versorgt werden können, müssen wichtige Teile redundant ausgelegt werden, d. h. mehrfach und voneinander unabhängig vorhanden sein. So ist z. B. die → Leistung, die aus der geothermischen Wärmeerzeugung stammt, auf jeden Fall in Form von herkömmlichen Wärmeerzeugern nochmals vorhanden (Redundanz, Reservelast). Ferner sind z. B. auch die Netzpumpen und die Wärmetauscher in der Energiezentrale redundant ausgelegt.
Regenerativ heißt erneuerbar. Regenerativ sind Energieträger dann, wenn sie nicht verbraucht werden, sondern sich immer wieder neu bilden. Hierzu zählen z. B. Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, nachwachsende Rohstoffe und natürlich auch die Geothermie.
Regenerative Energien werden in aller Regel in der Nähe ihrer Erzeugung auch verbraucht. Fossile Energieträger (Erdgas, Heizöl, Kohle, Uran, etc.) müssen nahezu ausschließlich aus dem Ausland importiert werden. Die Verwendung von regenerativen, d.h. in aller Regel auch heimischen Energien führt daher zwangsläufig zu einer regionalen Wertschöpfung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Gemeinde und in der Region.
Um eine → Versorgungssicherheit auch bei Ausfall der geothermischen Wärmeerzeugung zu gewährleisten, ist die durch Geothermie abgedeckte → Leistung nochmals in Form von herkömmlichen Wärmeerzeugern (Ölkessel) vorhanden. Diese Reserveleistung, die bei Ausfall z. B. der Geothermie-Pumpe zugeschaltet wird, bezeichnet man auch als Reservelast.
Die Spitzenlast oder Spitzenleistung ist die über die → Grundlast hinausgehende → Leistung zur Abdeckung des Spitzenbedarfs an kalten Wintertagen. Durch Bereitstellung der Spitzenlast, die bezogen auf die Energiemenge nur wenige Prozent beträgt, kann die Geothermie-Wärme der Grundlast deutlich besser ausgenutzt werden, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch erhebliche Vorteile bringt.
Das Spitzenlast-Heizwerk stellt die an kalten Wintertagen benötigte Spitzenleistung (Spitzenlast) bereit. Das Spitzenlast-Heizwerk kann aus Gründen der → Versorgungssicherheit nur mit Erdgas oder Heizöl betrieben werden. Aus wirtschaftlichen Gründen ist regelmäßig ein Heizöl-Kessel vorzuziehen. Dies ist auch aus ökologischen Gründen verantwortbar, weil das Spitzenlast-Heizwerk nur wenige Prozent der jährlichen Wärmeerzeugung abdeckt.
In der Erdatmosphäre enthaltene sogenannte Treibhausgase (u.a. → CO2, Methan, FCKW, aber auch Wasser u.a.) führen zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde. Diesen durch den Menschen verstärkten Effekt nennt man Treibhauseffekt.
Zu den Verbrauchskosten gehören vor allem die Brennstoff- und die notwendigen Stromkosten.
Bei jeder Energieumwandlung und -übertragung entstehen Verluste. Bei Wärmeerzeugern wird dies durch Werte < 100 % bei Wirkungsgrad (bezüglich der → Leistung) und → Jahresnutzungsgrad (bezüglich der → Wärmemenge) dargestellt. Das → Fernwärmenetz ist auch mit Verlusten behaftet, die sich durch die Abstrahlung der Rohre im Erdboden ergeben, sie sind jedoch mit ca. 2 % bezogen auf die Leistung und ca. 9 % bezogen auf die Wärmemenge sehr gering.
Die Versorgungssicherheit ist einer der wichtigsten Aspekte einer Fernwärmeversorgung. Die technische Versorgungssicherheit der Fernwärmeversorgung der GEOVOL in Unterföhring besteht darin, dass alle wesentlichen Bestandteile des Systems → redundant ausgelegt sind. Hierzu zählen die Wärmeerzeuger, da neben der Geothermie die komplette Versorgungsleistung auch noch durch einen herkömmlichen Ölkessel abgesichert ist, ebenso die → Wärmetauscher und die Netzpumpen in der → Energiezentrale. In politischer Hinsicht ist Versorgungssicherheit dadurch gegeben, dass man bei der Geothermie-Fernwärmeversorgung von Brennstofflieferungen aus dem Ausland weitestgehend unabhängig ist, weil es sich bei der Geothermie um eine heimische, gemeindeeigene Energiequelle handelt, sodass politische Krisen und Kriegshandlungen in anderen Teilen der Welt die Wärmeversorgung Unterföhrings nicht beeinflussen. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit besteht Versorgungssicherheit dadurch, dass die Geothermie eine → regenerative und damit eine – jedenfalls nach menschlichen Maßstäben – unerschöpfliche Energiequelle ist.
Die Vollbenutzungsstunden (VBh, auch Benutzungsstunden oder Volllaststunden) eines Wärmeerzeugers bzw. eines → Wärmeabnehmers errechnen sich als Quotient von jährlicher → Wärmemenge und maximaler → Leistung. Sie sind die Zeit eines Jahres, die ein Wärmeerzeuger mit voller Leistung laufen müsste, um die entsprechende Wärmemenge zu erzeugen. Die VBh sind ein Maß für die Ausnutzung bzw. für die Auslastung des Wärmeerzeugers. Durch die Installation eines Spitzenlast-Heizwerkes kann die Zahl der Vollbenutzungsstunden der Geothermie von ca. 2.000 auf 6.000 bis 8.000 Stunden pro Jahr erhöht werden.
Das → Fernwärmenetz verbindet jeden → Wärmeabnehmer über zwei Rohrleitungen mit der Heizzentrale. Über den Vorlauf wird das heiße Wasser von der Heizzentrale in die einzelnen Gebäude gepumpt, wobei in der Wärmeübergabestation die Wärme auf das gebäudeinterne Heiznetz übertragen wird.
Zur Wartung gehören Überwachung und Pflege, Reinigung der Anlage und des Betriebsraumes sowie die regelmäßige Inspektion der Anlagenteile. Die Wartung und die Instandhaltung der Hausanschlussleitungen bis zur und einschließlich der → Wärmeübergabestation sind im → Grundpreis enthalten und fallen dem Kunden auch bei erhöhtem Aufwand nicht zur Last, was einen deutlichen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber anderen Beheizungsarten darstellt.
Wärmeabnehmer sind alle Kunden des Wärmelieferanten, die an das Nah- bzw. → Fernwärmenetz angeschlossen sind und Wärme aus dem Netz beziehen.
Die Wärmeübergabestation ist der Abschluss der Anlagenteile, die im Eigentum und in der Wartungs- und Instandhaltungspflicht der GEOVOL stehen, und stellt einen indirekten Anschluss dar (hydraulische Trennung von Fernwärmenetz und Haus-Heizungsanlage durch einen Wärmetauscher). Sie dient der Übertragung der Wärme vom → Fernwärmenetz auf die Heizungsanlage des → Wärmeabnehmers und besteht aus → Wärmetauscher, einer modernen witterungsgeführten Regelung, Regelventil, → Wärmemengenzähler, Absperrorganen, Schmutzfängern, Fühlern, Rücklauftemperaturbegrenzer, Temperatur- und Druckanzeigen im Vor- und Rücklauf sowie allen sonstigen für die Wärmelieferung und -erfassung notwendigen Rohren und Armaturen. Die im Wärmemengenzähler erfasste Wärmemenge ist Grundlage für die im Regelfall jährliche Abrechnung.
Wärmebedarf ist die für die Beheizung eines Objektes – auch an kalten Tagen – benötigte Wärmeleistung, manchmal auch die → Wärmemenge pro Jahr.
Wärmemenge ist eine andere Bezeichnung für Wärmeenergie und wird in Megawattstunden (MWh) gemessen.
Der Wärmemengenzähler misst zum Zwecke der Abrechnung die in der → Wärmeübergabestation an den Kunden abgegebene tatsächliche → Wärmemenge. Er wird regelmäßig alle 5 Jahre neu geeicht.
Ein Wärmetauscher oder -übertrager ist immer dann notwendig, wenn Wärme von einem Medium auf ein anderes übertragen werden muss. So gibt es in der → Energiezentrale einen oder (wegen der → Redundanz) mehrere Wärmetauscher, die die Wärmeenergie vom Thermalwasser auf das Heizungswasser im Wärmenetz übertragen. Ein weiterer Wärmetauscher ist das Kernstück der → Wärmeübergabestation beim Wärmeabnehmer. Durch ihn wird die Wärme aus dem Wärmenetz an die Haus-Heizungsanlage übertragen. Dadurch ist gewährleistet, dass keine Wechselwirkungen zwischen Wärmenetz und Haus-Heizungsanlage, z. B. bei Leckagen oder verschmutztem Heizungswasser, auftreten.
Der Wirkungsgrad eines Prozesses ist das Verhältnis zwischen abgegebener und zugeführter → Leistung. Bei der Wärmeerzeugung im Öl- oder Gaskessel ist dies die Ausgangsleistung (Nennleistung) im Verhältnis zur Brennstoffleistung (oft als Wärmebelastung bezeichnet). Der für wirtschaftliche Vergleiche relevante → Jahresnutzungsgrad ist dabei wesentlich kleiner als der Wirkungsgrad.